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Die Vorrunden-Spiele

Die Vorrunden-Spiele (am 23.05.2006 abgeschlossen)


Werden zur Zeit auf den aktuellen Stand gebracht

SPIEL 46                                                                                               Gruppe G

23. 05. 2006     21:00 Uhr                                              Hannover (AWD-Arena)

Schweiz - Südkorea   2 : 2                                 WHA  

Vor der völlig ausverkauften AWD-Arena fand am 23. 05. 2006 das Spiel zwischen der Schweiz und Südkorea statt, zeitgleich mit der Begegnung zwischen Togo und Frankreich. Brisanz erlangten beide Spiele durch die Tatsache, dass es um den direkten Einzug für gleich alle vier Mannschaften ins Halbfinale ging, wobei Fachleute Südkorea die geringsten Chancen einräumten. Entsprechend euphorisch war die Stimmung, sowohl beim Publikum, wie auch den Spielern und den Verantwortlichen der FIFA.

Direkt nach Anpfiff begannen beide Teams mit rasantem, offensivem Fussball, wobei beide Mannschaften etwa gleichwertig auftraten, und keinerlei eindeutigen Feldvorteile auszumachen waren. Jedem war klar, dass ein Unentschieden oder Verlust nichts bringt, nur ein Sieg verhindert das vorzeitige Ausscheiden - während die Schweiz leichte technische Vorteile zeigte, legten die Südkoreaner Kampfgeist und zähen Willen an den Tag. In der AWD-Arena war noch kein Tor gefallen, da kam aus Köln die Nachricht der 1:0-Führung für Frankreich in der 26. Minute, womit, würde an diesem Tag kein weiteres Tor mehr geschossen, Südkorea endgültig ausgeschieden wäre. Allerdings gelang es Südkoreas Wang-Hee Cho in der 26. Minute durch eine wunderbar herausgespielte Kombination über den rechten Flügel mit Pass von Jin-Kyu Kim die Führung, und wieder war alles offen. Weitere 14  torlose, aber dennoch spannende Minuten später, gelang den Südkoreanern durch einen Freistoss, herbeigeführt durch ein grobes Foul von Patrick Müller am Nachwuchstalent Jung-Hwan Aku (die gelbe Karte wäre zwingend gewesen, Rot durchaus vertretbar – Jung-Hwan Aku musste vom Platz, und wurde durch Tottenhams Young-Pyo Lee ersetzt). Ausgeführt aus 24 Metern Entfernung von Chu-Young Park, direkt auf den Spann des Frankfurters Du-Ri Chan, der in der 40. Minute unhaltbar für Torwart Zuberbühler einlochte, und Südkorea somit mit einer soliden Führung in die Kabine führte.

Die zweite Halbzeit begann ebenso furios wie die erste, allerdings zeigte Südkorea erste Ermüdungserscheinungen, das Tempo der ersten Halbzeit war nicht zu halten. Die Strapazen der ersten 45 Minuten waren aber auch an den Nationalspielern der Schweiz nicht spurlos vorübergegangen, allerdings konnten diese diese durch wesentlich routinierte Spielweise kompensieren, und trotz der Nachricht, dass Togo im parallel stattfinden Spiel den Ausgleich in der 51. Minute erzielte, und somit keiner der beiden weiterkommen würde, liessen sich die Schweizer nicht unterkriegen, und schafften den Anschlusstreffer durch Johann Vogel in der 54. Minute, allerdings nicht ohne massgebliche Hilfe der südkoreanischen Abwehr, die die immer stärker werdenden schweizerischen Stürmer zunehmends aus den Augen verlor. So war es auch kein Wunder, dass bereits vier Minuten später Rafael Wicky den 2:2-Ausgleich und Endstand, und somit das engültige aus für Südkorea bei dieser WM, erzielte – wieder hatte ihm die von Minute zu Minute weiter bröckelnde Abwehr der Koreaner die Möglichkeit zum gezielten Abschluss geboten.

Die Unentschieden der Begegnungen  Togo : Frankreich und Schweiz : Südkorea werfen für die Verantwortlichen der FIFA peinliche Momente und grosse Probleme auf: Das Reglement schreibt vor, dass in einem Fall wie diesem, nämlich absolute Gleichheit in Punkt- und Torverhältnis, ein Entscheidungsspiel auf neutralem Boden an einem noch zu bestimmenden Zeitpunkt das Weiterkommen in die nächste Runde einer der beiden Mannschaften klären soll. Eigentlich fair, aber der strikte Zeit- und Ablaufplan der WM lässt so etwas selbstverständlich nicht zu, und eine endgültige Lösung des Problems ist im Augenblick noch nicht zu erwarten. Die Trainer der betroffenen Teams reden mittlerweile von  der „Unfähigkeit der FIFA“, und es scheint nur eine Frage der Zeit, bis Sepp Blatter, das BeckenbauerFranzl und der „Falsche Zwanziger“ einpacken können...

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Spiel 45                                                                                                      Gruppe G

23.6.2006                21:00 Uhr                                             Hannover (AWD-Arena)

Togo – Frankreich (1:1)

                                                                                     Bericht von Achim

Wer ist Zweiter?

3 Minuten wurde noch nachgespielt, aber auch nach dem Schlußpfiff stand immer noch kein Sieger fest. Fassungslosigkeit! Hauptsächlich bei den französischen Spielern auf dem Platz. Nicht nur dies 1:1 war der Grund für die Verwirrtheit, sondern im zeitgleich stattfindenden Spiel hatten sich Schweiz – Südkorea unentschieden 2:2 getrennt. Nur im Falle einer Niederlage der Schweiz mit zwei Toren Unterschied, wären Togo und Frankreich bei einem Unentschieden auf jeden Fall weiter. Entscheidungen kann kurz nach Schlußpfiff keiner treffen. Auch nach 20 Minuten nach Ende der beiden Partien, kam von der Fifa-WM 2006-Organisation keine Klärung. Kein technischer Direktor oder Jurist der Fifa konnte oder wollte sich eindeutig äußern. Die Trainer und Spieler waren ebenso ratlos, wie die Zuschauer im Stadion oder an den Bildschirmen weltweit. Selbst die Organisationen der Nationalteams von Frankreich und Togo hatten sich nicht damit beschäftigt. Von Frankreich wird es wohl eine Prise Überheblichkeit gewesen sein, bei den Togolesen wollte man vielleicht nicht daran glauben, dass dies noch möglich ist.

Zum Spiel: Beide Mannschaften stellten sich im 4/4/2-System auf, wobei bei den Franzosen sich die übliche Mittelfeldraute abzeichnete. Trotz der brisanten Tabellensituation fing das Spiel recht lustlos an. Frankreich wollte keine Fehler machen und Togo konnte das Spiel nicht bestimmen. In der 13. Minute, mal schnell von Willy Sagnol und Vikash Dhorasoo auf der rechten Seite gespielt. Schöner kluger Querpass auf Trezeguet, kam Gefahr vor dem Tor der „Sperber“ auf. Aber der abschließende Schuß war für Torhüter Tchanirou nicht wirklich schwer zu halten. Dann doch in der 26. Minute ein ballsicheres Mittelfeldspiel mit dem wunderschönen Pass auf den sich freilaufenden Thiery Henry, der ganz locker einschieben konnte. Keine Chance für Tchanirou. 1:0 für Frankreich, alles war in Ordnung. Das nervöse Spiel der Togolesen zeigte, dass ihre Möglichkeiten überschaubar sind. Den Franzosen konnte man höchstens vorwerfen nicht das spielentscheidende zweite Tor gemacht zu haben.

Nach der Pause das gleiche Spiel, zwar eine gut Möglichkeit mit einem wuchtigen Distanzschuß von Emmanuel Adebayor, doch auch nicht zwingend gefährlich. Wäre in der 51. Minute nicht der Rechtsaussen Yao Junior Senaya bei seinem Sprint Richtung gegnerischem Strafraum böse von Florent Malouda gefoult worden – es gab Gelb und Freistoß – hätten sich beide Mannschaften das Auslaufen nach dem Spiel sparen können. Den fülligen Freistoß lupfte der Togolese Salifou Moustapha in die Spielermenge vor Coupet’s Tor. Ungenügend von Thuram abgewehrt, landete der Ball auf dem Fuß von Cherif Touré und dann im Tor der Franzosen. 1:1. Jetzt kam Hektik auf. Der französische Trainer Domenech erhielt eine scharfe Verwarnung wegen wiederholtem Verlassen der Coaching-Zone.

Als dann noch die Schweiz im zeitgleich laufenden Spiel in der 58. Minute den 2:2 Ausgleich erzielte, war die Panik bis in die obersten Tribünenreihen zu spüren. Ein über 30-minütiges Anrennen der Franzosen blieb aber ohne Erfolg. Es war so durchsichtig, wie eine Fraktion Politiker. Die togolesische Abwehr um Assemoussa, Mathias, Abalo und Tchangai konnte, wenn auch mit viel körperlichem Einsatz alle Torsschußmöglichkeiten verhindern. Dann war Schluß. Es ist passiert, was passieren sollte. Die Schweiz ist Gruppenerster, Südkorea letzter und Frankreich und Togo liegen gleichauf mit vier Punkten und je 3:2 Toren im Mittelteil.

Jetzt begann der ganze Skandal. Was nun? Verlängerung, Elfmeterschießen, Münzwurf, Losentscheid, Entscheidungsspiel, aber wann und wo? Es dauerte fast eine Viertelstunde bis die Spiler den Platz verließen. Das einzige, was entschieden wurde, was, dass es eine Pressekonferenz geben sollte, Zeitpunkt unklar.

Bis Redaktionsschluß gab es kein offizielles Statement, wer denn nun Gruppenzweiter ist.

Arme Fifa, armes Deutschland.